Lenz im Libanon – Roman

Suhrkamp Verlag, 2015, 190 Seiten, Gebunden, Euro 19,95
ISBN 978-3-518-42474-2

Suhrkamp Verlag, 2016, 189 Seiten, Taschenbuch, Euro 9,99
ISBN 978-3-518-46669-8

In Büchners Novelle zieht sich der Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz zurück, da er die Welt nur auf dem Kopf gehend erträgt. Der Schriftsteller Lenz in Albert Ostermaiers neuem Roman flüchtet sich vor dem Betrieb, dabei gleichzeitig süchtig nach dem dauernden Online-Sein, dem Erwähnt-Sein. Er entdeckt für sich Beirut,
das ihm eine Lösung verspricht und damit ein Ende der Schreib-und Selbstkrise: Doch Beirut ist die Stadt der Gegensätze, der Vieldeutigkeiten, und damit ein Beispiel für eine Zukunft.  All das sieht, spürt Lenz, als er 2014 durch die Stadt irrt: Er gerät zwischen den Fronten unter Beschuss und flüchtet in Ruinen, er gerät zwischen die Fronten von Liebenden und Hassenden und flüchtet in das Halbdunkel, er erinnert sich an den Bürgerkrieg, an Szenen, die er nicht erlebt haben kann, Albträume, denen er entkommen wollte.


In seinem neuen Roman erkundet Albert Ostermaier bis ins erschreckendste Detail das gegenwärtige Kaleidoskop der Gewaltexplosionen: im einzelnen Menschen und zwischen den Mächtigen. Dies zu erleben und schreibend zu bewältigen ist Aufgabe des Schriftstellers. Albert Ostermaiers Lenz im Libanon erzählt in seinem blutige Realität und metaphorische Erforschung verbindenden voranstürmenden Rhythmus von Alltag und Sehnsucht eines Schriftstellers.

»... ein flammender Roman über die Verzweiflung an dieser Welt.«
Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland

»Albert Ostermaiers hochaktueller Text trifft ins Mark. Er stellt die brennenden Fragen der Gegenwart und bringt die Weltlage auf den Punkt.« Welf Grombacher, Passauer Neue Presse

»Voll und ganz durchdrungen vom Ton seiner pulsierenden Gedichte, inszeniert der vielseitig talentierte Grenzgänger Ostermaier zwischen Prosa, Drama und Lyrik den Aufenthalt seines entrückten Alter Egos als einen rasanten Bewussteinsstrom: filmisch, assoziativ und auf philosophischer Ebene höchst reflexiv.« Björn Hayer, Südwest Presse, Ulm

»Ein neuer Blick auf die Jetztzeit, ein lesenswertes Experiment.«
stern

»Albert Ostermaier hat mit Lenz im Libanon eine neue Ebene in seinem Werk erreicht.«
Sabine Dultz, Oberbayerisches Volksblatt Online






Seine Zeit zu sterben – Roman

Suhrkamp Verlag, 2013, 305 Seiten, Gebunden, Euro 18,95
ISBN 978-3-518-42382-0

Suhrkamp Verlag, 2014, 303 Seiten, Taschenbuch, Euro 9,99
ISBN 978-3-518-46557-8


Ein gnadenloser und bitterböser Blick hinter die Kulissen der Kitzbüheler »Schickeria«
Ein Höllenritt auf blankem Eis

Champagnerflaschen, Wodkakübel, großzügige Ausschnitte und noch großzügigere Erinnerungslücken am nächsten Morgen: Kitzbühel zur Zeit der ›Streif‹, des halsbrecherischsten aller Abfahrtsrennen. Es herrscht Wildkaiserwetter in der glitzernden Welt der Alpin-Dekadenz, als plötzlich ein Kind auf der Piste spurlos verschwindet. Und mit ihm die hart erkämpfte Winteridylle. Ein Unfall? Eine Entführung? Ein Missbrauch? Inmitten von Party, Politik und Promis beginnt eine atemlose Suche. Zu allem Unglück zieht auch noch aus heiterem Himmel ein Schneesturm auf, der alle Lügen wegfegt, den Schnee von gestern aufwirbelt und den Tod anweht …

»Wie in diesem Buch die Hansi-Hinterseer-Idylle zerlegt wird, bereitet perfiden Lesegenuss.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung


»Seine Zeit zu sterben ist bitterböse und definitiv kein Krimi der klassischen oder geradlinigen Art ... auf jeden Fall lesenswert.«

Julia Reuter, Österreichischer Rundfunk

»Dieser gelungene Roman, den nicht alle Figuren überleben werden, hat, so irre das klingen mag, eine leichte, erfrischende Seite.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

»Seelenthriller? Heimatschnulze? Gesellschaftsroman? Oder einfach nur Krimi?
Albert Ostermaiers neues Buch ist von allem ein bisschen: kritische Analyse und reißerische Kolportage. Und dabei spannend bis zur letzten Seite.«

Sabine Dultz, Münchner Merkur


»Albert Ostermaier wirft sich mit allem, was er hat, in eine halsbrecherische Abfahrt. Oft sieht man ihn auf nur noch einem Ski fast in die Fangzäune rauschen, doch mit einigen artistischen Manövern bleibt er auf der Strecke. Wer so viel riskiert, ist im Ziel zwangsläufig unter den Besten.«
Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau

»Herausragend ist Ostermaiers Werk vor allem wegen der Sprache.«
Eva Hieber, Westdeutsche Allgemeine


»Ein hochkonzentriertes wie gestochen scharf erzähltes Bravourstück.«

Stuttgarter Zeitung


»Kunstvoll, gegen alle Genre-Konvention gearbeitet.«

NEWS 45/2013





Die Liebende

Suhrkamp Verlag, 2012, 81 Seiten, Klappenbroschur, Euro 14,95

ISBN 978-3-518-42327-1
Mit sämtlichen Gefühls- und Spielarten der Liebe wird der Pariser Polizeikommissar Olivier konfrontiert. Er hat eine Frau zu verhören, die von sich behauptet sie verwandle die Männer nach dem Akt in alle möglichen und unmöglichen Gestalten, sie entstelle ihre Rivalinnen, bringe Liebhaber und Liebhaberinnen um. Zunächst glaubt der Kommissar, es mit einer Verwirrten zu tun zu haben. Dann begreift er, daß die Person ein ungeheures Wissen um Gefühle von Liebe und Haß, Zuneigung und Zerstörung hat. Immer wieder hört er die Bänder ihres Verhöres ab um dem Geheimnis dieser Frau auf die Spur zu kommen. Am Ende dieser großartig komponierten, spannenden und weit ausgreifenden Erzählung finden die Polizeikollegen den Kommissar ermordet auf.



Nach seinem Erfolgsroman Schwarze Sonne scheine, der prototypisch die Entstehung des Künstlers aus enttäuschtem Vertrauen beschreibt, wendet sich Albert Ostermaier einem weiteren seiner großen Themen zu: der Liebe: »Vertrauen und Verrat, Liebe und Verlust – das sind die großen Themen Albert Ostermaiers.«
Dominique Horwitz in seiner Laudatio auf den Träger des Welt-Literaturpreises 2011






Schwarze Sonne scheine – Roman

Suhrkamp Verlag, 2011, 287 Seiten, Gebunden, Euro 22,90
ISBN 978-3-518-42220-5

Suhrkamp Verlag, 2012, 2873 Seiten, Taschenbuch, Euro 9,99
ISBN 978-3-518-46363-5


Unauflöslich und ungeheuerlich erscheint das Dilemma, das dem zweiten Roman von Albert Ostermaier seine aufs äußerste gehende existentielle, moralische und gesellschaftliche Dimension verleiht. Ein junger Mann, aufgewachsen in einem katholischen Internat in Bayern, der sein Leben darauf ausgerichtet hat, Schriftsteller, Dichter zu werden, muß sich entscheiden zwischen sicherem Tod und ungewissen Überleben, für das er sich allerdings zwei völlig unbekannten Menschen überlassen muß. Eine ausgewiesene prominente Ärztin stellt ihm die Diagnose, er leide an einer nur von ihr diagnostizierbaren tödlichen Krankheit, die eine sofortige Therapie im amerikanischen Texas erfordere. Der väterliche Mentor, ein katholischer Priester, rät, der Ärztin zu vertrauen und in die USA zu reisen.
Wie soll sich der angehende Schriftsteller entscheiden? Andere Diagnosen einholen, obwohl sie laut Ärztin die Krankheit nicht aufspüren können? Dem Rat der Eltern folgen und sich sofort dem Krankenhaus ausliefern? Statt dessen rekapituliert er sein Leben und die Ereignisse, die zu dieser dramatischen Situation geführt haben.
Diese Recherche der vergangenen und verlorenen Jahre eines jungen Mannes weitet sich durch die detailgetreue, nüchterne Schilderung der Internatsjahre zu einem umfassenden, erschütternden Panorama moralisch-politischer Strukturen im Süden Deutschlands, in dem der einzelne wenig, die Kirche alles zählt. Und nur wer sich gegen die miteinander verzahnten Hierarchien stellt, ist, wie Albert Ostermaier, in der Lage, souverän vom Leiden, dem eigenen wie dem anderer, einfühlsam und zugleich distanziert, spannend und mitreißend, anklagend und erklärend zu erzählen.






Zephyr – Roman

Suhrkamp Verlag, 2008, 221 Seiten, Gebunden, Euro 17,80
ISBN 978-3-518-41958-8


Paris 2002: Die Schauspielerin Marie Trintignant und Bertrand Cantat, Sänger der Rockband »Noir Désir«, lassen sich als frisch Verliebte durch die Nächte treiben. Um sich nicht trennen zu müssen, begleitet er sie zu Dreharbeiten nach Vilnius. Sie spielt unter der Regie ihrer Mutter in einer Verfilmung des Lebens der Schriftstellerin Colette.
Es kommt zu Eifersuchtsexzessen zwischen den beiden, er erschlägt sie und schläft umstandslos neben ihr ein. In einer Villa an der Côte d'Azur liegt Cathy auf dem Bett, sie scheint zu schlafen. Neben ihr Gilles, ihr Mann. Er hat den Auftrag zu einem Drehbuch über das Paar Marie-Bertrand. Gilles fällt es immer schwerer, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden, zwischen den Schnitten ins Herz und denen seines Filmscripts, er überblendet, was er wahrnimmt, mit dem, was er vor seinem inneren Kameraauge sieht. Sein Leben läuft wie ein Film an ihm vorüber. Ist er selbst auch ein Mörder, oder schreibt er sich diese Rolle nur zu? Albert Ostermaiers erster Roman ist ein faszinierendes Vexierspiel, erzählt im raschen Perspektivenwechsel, ein rasantes Gegenstück zum »Film Noir«, ein dunkler Liebessong, dessen Rhythmus und Refrain den Leser in den Sog einer Geschichte ziehen.