Falsche Götter

Theater Worms - Nibelungenfestspiele Worms  Uraufführung  27. Juli 2024
In Zusammenarbeit mit dem Modern String Quartet und dem Voyager QuartetMusik:  Andreas Höricht, Winfried Zrenner
Mit Wiebke Puls, Sophie von Kessel und Dennenesch Zoudé 
  Regie:  Ludger Engels 
(Foto: Olaf Dankert)


Infolink/Musik


“(...) Ostermaier lässt der Stoff nach 3 Stücken für die Festspiele (2015-2017) offenbar nicht mehr los. Seine neueste Kreation “Falsche Götter” denkt ausdrucksvoll über die Konstruktion von Geschichte und Geschichten nach. (...)  Musiziert wird excellent von der Kombination Modern String Quartet/Voyager Quartet, einer Formation in der die Komponisten selbst mitspielen. (...) Vor allem aber ist es ein Abend der drei Schauspielerinnen (...). Leicht martialisch und schwarz gewandet kommen sie als Nornen daher und beleben den Text, in dem jede ihn mittels ihrer eigenen Stimmqualitäten interpreetiert. (...)”

Boris Motzki, Frankfuerter Allgemeine, 30. Juli 2024

“(...) Das Nibelungenthema lässt Albert Ostermaier  nicht los. Nach drei sehr unterschiedlichen Arten der Annäherung an den Stoff in den Festspielstücken (...) ist nun sein konzertantes Melodram “Falsche Götter” im Wormser Theater uraufgeführrt worfden. Es ist sicher eine der überzeugendsten Auseinandersetzungen mit dem Stoff und darf in jeder Hinischt als Apell verstanden werden. Dass der leider schwach besuchte Theaterabend zum Erlebnis geriet, ist auch den drei wunderbare Schauspielerinnen zu verdanken, die ihre Rollen faszinierend gestalteten, und der aufwühlenden Komposition Andreas Hörichts und Winfried Zrenners.  (...)”

Ulrike Schäfer, Wormser Zeitung, 29. Juli 2024



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Stahltier - Ein Exorzismus

Eine Koproduktion des Renaissance-Theaters Berlin mit dem Théâtre National du Luxembourg.
Uraufführung/Premiere 12.03.2024
Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch
Regie:  Frank Hoffmann
(Foto: Bohumil KOSTOHRYZ)

Interview mit Albert Ostermaieer

Weitere Aufführungen: 
LESUNG 13.09.2024 in der Kongresshalle Nürnberg
mit Veronica Ferres und John Malkovic
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„Nachdem sich der WDR nicht traut eine kritische Doku über Leni Riefenstahl in die Mediathek zu stellen, legt das Renaissamcetheater vor: Die uraufführung von Stahltier zeigt eine von Jaqueline Macaulay gespielte Riefenstahl, die gegen ihren großen Konkurrenten Willy Zielke intrigiert. Zielke (...) im Stück verkörpert vom fantastischen Wolfram Koch (...) wird von der so narzistischen wie nazistischen Filmemacherin bei Goebbels angeschwärzt. Frank Hoffmann inzeniert die Aufarbeitung als intensives Kammerspiel.”

Welt am Sonntag, 14. April 2024

„Mit historischen Filmausschnitten und Live-Videos, vor allem aber mit den eindrucksvoll tiefenscharfen Schauspielern gelingt Frank Hoffmann eine souverän verdichtete, berührend erzählt Aufführung. (...) Albert Ostermaiers poetische Vergangenheitsbewältigung ist ein ästhetisches Experiment, das konzeptionell wie auch in der Regie von Frank Hoffmann theatralisch überzeugt.”

Frankfuerter Allgemeine, 08. April 2024


Indem Ostermaier den hochbegabten und etwas naiven Filmkünstler Willy Zielke ins Zentrum seines Textes rückt, unternimmt er eine Verschiebung der Perspektive: Er nimmt das Opfer ernst, dessen Leben Riefenstahl zerstört hat. Das Stück gibt ihm die Würde, die ihm die Nazis und ihre Star-Regisseurin geraubt haben. Das schützt Ostermaiers Text davor, in die schaudernde Verehrungserregung zu verfallen, mit der die NS-Filmemacherin nach 1945 in den pathosanfälligen und kitschbegeisterten Regionen der Popkultur abgefeiert wurde. Bei Ostermaier ist die Hitler-Freundin, die Hochgebirgsamazone kein dämonisches Genie, sondern eher eine von entgrenztem Karriereehrgeiz zerfressene, abstoßend empathiefreie Kleinbürgerin: Ihr Narzissmus und ihr Nazismus sind kaum voneinander zu unterscheiden.“
Peter Laudenbach, Süddeutsche Zeitung, 06./07.04.2024



„Albert Ostermaier hat den historisch und politisch kontaminierten Stoff zu einem bedrückenden Text über Anpassung und Widerstand von Kunst in Zeiten der Diktatur geformt. In seinem Stück „Stahltier“, das jetzt im Renaissance-Theater aufgeführt wird, zeigt er, wie schmal der Grat ist, auf dem Künstler wandeln, wie schwierig es ist, den Verlockungen der Macht zu widerstehen. (…) Über allem liegt eine Atmosphäre der Angst. Aber auch der Freiheit, die nur durch aufrechte, emphatische Kunst erreicht werden kann. Nach nur 80 Minuten ist der Spuk vorbei. Das Publikum schüttelt sich kurz und feiert dann fast euphorisch Autor und Inszenierung.“
Frank Dietschreit, Mannheimer Morgen, 05.04.2024


“ STAHLTIER am Renaissance-Theater handelt von der grausigen Vereinnahmung Willy Zielkes durch Leni Riefenstahl. Ein starker Abend … Ein starker, eindringlicher Abend, der mit wenigen Mitteln auskommt und doch ein Maximum an Assoziationen weckt. Und überhaupt auf diese grausame Geschichte aufmerksam macht. Eine späte Rehabilitierung eines zu Unrecht fast Vergessenen.“
Peter Zander, Berliner Morgenpost, 05.04.2024


“ (...) Ein Stück, das sich um die ambivalente Person Riefenstahls, insbesondere aber um die erzwungene Zusammenarbeit zwischen ihr und Zielke im nationalsozialistischen Deutschland dreht. .Inwiefern war Riefenstahl für Zielkes Einlieferung in die Psychiatrie verantwortlich? Wie viel Zielke steckt in Riefenstahls propagandistischen Filmen? Wie nah stand Riefenstahl Hitler und der braunen Partei wirklich? Und vor allem: Welche Verantwortung tragen Kunst und Kultur in der Politik? Diese Fragen reißt „Stahltier. Ein Exorzismus“ auf und sucht gleichzeitig auch nach Antworten. Eine Inszenierung, die inhaltlich, ästhetisch und schauspielerisch auf ganzer Linie überzeugt.(...) - Eine der ansehnlichsten Inszenierungen der bisherigen Saison! (...)”Luxemburger Wort – Nora Schloesser  15.03.2024

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SUPERSPREADER


Théatre National du Luxembourg - Premiere 09.03.2021
mit Peter Lohmeyer
Regie:  Rafael Sanchez
(Foto: Thomas Rabsch)
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Residenztheater - Eine Aufführung auf Zoom
Premiere am 01.12.2020  
Inszenierung: Nora Schlocker


“ (...) Albert Ostermaier lässt seinen Protagonisten, der sich genauso wie das Virus fortwährend wandelt, mit Wortwitz und Sprachlust durch einen berauschenden Text rasen, bei dem jeder Satz ein neuer Gedanke auslöst und jedes Wort bereits das nächste infiziert. Dabei übt dieser gleichermaßen mitreißende wie auch Angst einflößende Text Kritik an der Gesellschaft, allem voran an der Wirtschaft, die das Leben bestimmt und sogar darüber entscheidet, ob Theaterhäuser und Konzertsäle Inefektionsherde sind oder nicht. (...)”
Luxemburger Wort – Marc Thill  18.03.2021

“ (...) Peter Lohmeyer, dessen Zeichnungen nicht nur die Textfassung begleiten, sondern auch ein Eigenleben auf der Bühne entfalten, verkörpert den „Verwandlungskünstler“ Marcel während einer intensiven, beeindruckenden Performance. Rafael Sanchez’ Regie kommt ohne große Effekte aus: Sie steht ganz im Interesse des starken Textes und der ebenso starken schauspielerischen Leistung, deren Qualität Sanchez durch subtile Einfälle betont (...)”
Tageblatt lu– Jeff Schinker  12.03.2021

“Albert Ostermaier hat ein Ansteckungsdrama geschrieben. Es heißt "Superspreader". Am Münchner Residenztheater wird daraus ein irrer Monolog auf dem Zoom-Bildschirm. (...). Ostermaiers "Superspreader" ist eine Pandemie-Geburt, hochgradig gegenwärtig, eine idiosynkratische Reaktion auf die Zeit. Neurotisch, dystopisch, angstwutpoetisch. Mit Covid im Nacken nimmt der sprachversierte Autor den Zustand der Welt in den Lockdown-Tunnelblick. (...)”
                   Süddeutsche Zeitung – Christine Dössel, 03.12.2020


(...)  Florian Jahr spielt einen Unternehmensberater namens Marcel. Der Name gefalle ihm besonders wegen des Hauchs von “Vergeblichkeit zwischen den Silben”. Es sind solche Halbsätze, die schon früh deutlich machen, dass hier nicht einfach nur ein junger Schnösel großmäulige Reden schwingt, sondern dass der Text von Albert Ostermaier stammt, einem der gegenwärtig virtuosesten Sprachekünstler. (...) “Ostermaiers klug komponiertes Ein-Personen-Stück entfaltet mit seinen assoziativen Wortkaskaden sehr bald eine heftige Sogwirkung. (...)”
                   Münchner Merkur– Ulrike Frick, 03.12.2020









Paradise Reloaded (Lilith)

Bielefeld - Premiere am 05.01.2020
Musikalische Leitung: Gregor Rot 
Inszinierung: Wolfgang Nägele

Foto: Theater Bielefeld

Peter Eötvös‘ Musik ist voller Imagination, erzeugt ein Kaleidoskop aller erdenklicher Farben, evoziert Emotionen. Die setzt Regisseur Wolfgang Nägele in sehr greifbare Bilder um. (…). Gregor Rot am Pult der Bielefelder Philharmoniker schlägt aus der Partitur Funken immer dort, wo sie angebracht sind (vor allem bei den Blechbläsern), kann mit samtweichem Streicherteppich aufwarten und leitet ein Solistenensemble auf der Bühne, das für ParadiseReloaded mehr als 150 Prozent gibt: Veronika Lee als durch und durch koloraturen- und höhensichere Eva, Nohad Becker als selbstbewusst-gebieterische Lilith, Lorin Wey als extrem geforderter Adam, Frank Dolphin Wong als diabolischer Lucifer. Sie alle sind am Premierenabend in absoluter Höchstform. Eine Sternstunde des Gesangs im Theater Bielefeld.

www.theaterpur.net, 23.01.2020







Gästebeschimpfung
Zum Sisyphos. Ein Abendmahl"

Monolog von Albert Ostermaier
Uraufführung im Rahmen der Salzburger Festspiele
August 2019 im M32 

Mit: Tobias Moretti

“Gleich vorweg für jene, die Berichte nicht gerne zu Ende lesen: Es war wunderbar. Ein als „grantelnder Wirt“ überzeugender Tobias Moretti bei der Uraufführung von Albert Obermaiers Theatermonolog „Zum Sisyphos. Ein Abendmahl.“ am 12. August 2019 im Salzburger Restaurant M32.(...)”
Die Gute Laune Reise-, Lifestyle- und Business-Blogazin für Stadt und Land Salzbur

“ (...) Eine Stunde Wut, Zweifel und nicht immer ganz politisch korrekte Beschimpfungen lässt Ostermaier durch Tobias Moretti auf das Publikum herunterprasseln, und das in bester Thomas-Bernhard-Tradition, denn auch der pflegte eine ganz besondere Hassliebe zur Stadt an der Salzach.  (...)” 

Kleine Zeitung, 13.08.2019








Die verlorene Oper. Ruhrepos

Ein Projekt von Thorleifur Örn Arnarsson und Albert Ostermaier
Ruhrfestspiele Recklinghausen– Uraufführung  13. Juni 2018

Inszenierung: Thorleifur Örn Arnasson
Koproduktion mit dem Staatsschuaspiel Hannover
Foto : Staatsschauspiel Hannover/Katrin Ribbe

Was für ein Werk hätte das werden können: jenes Ruhr-Epos, geschrieben vom Autor des Arturo Ui, Bertolt Brecht, mit Musik von Kurt Weill. Ein avantgardistisches Theaterprojekt »episch-dokumentarischen Charakters«, gedacht für ein Publikum aus allen Schichten der Bevölkerung, mit Film, Musik und Szenen. In Auftrag gegeben wurde es 1927 in Essen, zwei Jahre vor Entstehung der Dreigroschenoper. Brecht und Weill hatten bereits vor Ort recherchiert, im »Pott«, an der Wiege der deutschen Industrialisierung. Dann begann die antisemitische Hetze und das Projekt wurde von der Kulturpolitik schnöde fallengelassen. Die Partitur ist verschwunden. Übrig blieben ein paar hingeworfene Stichworte: Brecht, Weill, Koch, Ruhr, 1927, Messer.

Jahrzehnte später fand der Autor Albert Ostermaier Hinweise auf diese unverwirklichte Unternehmung in einem Archiv und schlug den Ruhrfestspielen Recklinghausen vor, diese zum Gegenstand eines neuen Stückes zu machen. Doch verloren waren nicht nur das Manuskript und das Notenmaterial, verloren war unterdessen auch die Kultur dieser einst so strahlenden Industrieregion. Verloren fühlte sich auch der Autor, als er sich an den Schreibtisch setzte. Der Theaterabend protokolliert die Suche.

Andererseits geht es hier um das Erschaffen von etwas. Um das Hervorbringen, das im zweiten Teil mit dem Verschwinden kontrastiert wird. Es geht um die Kunst. Und da sind die vielfältigen Spiegelungen, das Durchhaltevermögen, das selbstbewusste Beharren auf speziellen Ausdrucksformen und das wilde Spiel (besonders von Aljoscha Stadelmann, Mathias Max Herrmann und der wunderbaren Bettina Lamprecht) ja durchaus angemessen. Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson, der in Hannover großartige Inszenierungen wie „Die Edda“, „Hamlet“ oder „Macbeth“ geschenkt hat, hat mit dem „Ruhrepos“ auch etwas sehr Fragiles und Mutiges geschaffen: eine Überschreibung und Zuspitzung von Brechts epischem Theater. Brecht war es wichtig, dass das Theater als Gemachtes dargestellt wird, dass die Produktionsbedingungen immer mitgedacht werden. Thorleifur Örn Arnarsson treibt das auf die Spitze.

Hannoversche Allgemeine Zeitung – Ronald Meyer-Arl, 02.02.19  







Das Leben der Anderen

Monolog von Albert Ostermaier 
nach dem gleichnamigen Film von Florian Henckel von Donnersmarck
Theater Hof – Uraufführung  16. Juni 2018

Inszenierung: Philipp Brammer
Ost-Berlin, 1984: Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler erhält den Auftrag, belastendes Material gegen den Schriftsteller
Georg Dreymann zu sammeln. Die Wohnung des Autoren wird verwanzt und auf dem Dachboden des Hauses eine
Abhörstation eingerichtet. Doch Wiesler erfährt, dass die Maßnahme keinen politischen, sondern rein privaten Zwecken dient,
denn Kulturminister Hempf interessiert sich vor allem für Dreymanns Lebensgefährtin Christa-Maria Sieland.
So werden aus Liebenden „Feinde des Sozialismus“…

„Auf dem Gehorch-Posten (…) Ostermaier erweist sich als starker Dichter eines sehnigen
Bewusstseins für modern.archaisches Unglück. Er verfugt den Fall Wiesler mit Kleist und Brecht.
(…) „alle geräte sind /abgeschaltet und er hört in sich hinein/ für das unerhörte/ ich zu sein.“
Albert Ostermaier über Wiesler. Dies Unerhörte, das Selbst:  Keiner findet es einfach so, nein,
man stürzt aus Gesinning und Gewissheit – in ein inneres Unding, in die subjektive Galaxie.  (…) “
„Hans-Dieter Schütt , Neues Deutschland 13.07.2018


„Bravouröser Parforceritt durchs Sprachgebirge. (…) Mit Bravour meistert Bregenzer den eineinhalbstündigen Parforceritt durch Ostermaiers Sprachgebirge aus Bürokratendeutsch und Ideologiegestammel, aus literarischen Zitaten und einer Fülle eigener poetischer Sprachbilder.
In seinem gewaltigen Monolog macht er die verschiedenen Handlungsträger nicht nur hör-, sondern auch sichtbar. (…) “

Bayerische Staatszeitung – Horst Pöhlmann, 22.06.2018

Foto: Theater Hof, H.Dietz







Phädras Nacht

Ein Projekt von Albert Ostermaier und Martin Kušej
Residenztheater München – Uraufführung  7. Mai 2017

Inszenierung: Martin Kušej


Der griechische Mythos um eine verschmähte Frau, die aus Rache dafür sorgt, dass ein Unschuldiger ermordet wird, hat Dramatiker von Euripides bis Sarah Kane zu Bearbeitungen inspiriert. Albert Ostermaier und Martin Kušej  erzählen in „Phädras Nacht“ von der Analogie zweier Gesellschaften: die eine von außen in den Krieg gestürzt, die andere von innen heraus im Kampf gegen alles Äußere.


P H Ä D R A S   N A C H T  
F Ü R   B I B I A N A   B E G L A U


wie schwül und wie schrecklich
diese nacht ist meine grösste
liebe ist sie nur sie erwidert
meine liebe liebt mich wie ich
sie liebe die nacht löscht alles
aus sie wird mich immer lieben
bis in den tod liebe ich sie nie
enttäuscht sie mich wie schön
sie ist der mond ist aufgegangen
mein herz geht über eis und bricht
das Benzin fliesst wie Wasser über
meine haut den rücken alle feuer
sind erloschen nur die Asche blieb
der wind der sie in seinen armen
wiegt das kind den Wald vor den
fenstern in der ferne er schweigt
verschweigt die stille so still ist
die stille in meinem kopf geworden
die stimme so stumm du darfst ihn
nicht lieben ich habe ihn geliebt
das feuer meiner liebe hat ihn
geliebt die nacht danach meine
nacht kalt ist der hauch ach


„(…)Das genau ist die Poesie Ostermaier. Dieser schäumende, ruchlos hochjagende Ausdruck. Passt gut zu Kusejs Regie. Theater,
dieser kalte Whirlpool: Sprache wie ein scharfer Cocktail, in dem Eiswürfel klirren. Sauf oder spuck aus. (…) Ostermaier schwarzes Pathos trifft auf Kusejs schwarze Lakonik. Der schwungreich ausmalende geht dem schmuckfrei Kantigen zur Seite. Das gibt dem Abend eine Härte, die sich ausbreitet ohne zu fransen. (…)“

Neues Deutschland, Hans-Dieter Schütt, 26. Mai 2017


„(…)Albert Ostermaier hat den alten Phädra-Stoff in eine kraftvolle, gleissend schöne, antikisierende Sprache gegossen, mit ein bisschen Pathos und viel Raunen, gewürzt mit kalkuliert Anstössigem – und hat ihm, gedanklich kühn konstruiert, einen aktuellen Sinn untergeschoben. Theseus kämpft in Afghanistan gegen die Taliban, ist ganz nebenbei auch Drogenbeschaffer, und sein angenommener Sohn Hippolyt kommt als Flüchtling in ein Land, in dem der braune Mob regiert – ein wütender Neonazi-Chor mit Springerstiefeln und Fackeln, der die Szene in komischer Reih-und-Glied-Geschlossenheit durchmisst.. (…)“

Neue Zürcher Zeitung, Bernd Noack, 13. Mai 2017

„(…) Ein bemerkenswertes Ergebnis. Ostermaier ist ja durchaus ein Freund der Nacht, der oft auch in seinen Stücken in einer poetischen Verdichtung schreibt, die seine Texte zu einer Herausforderung für den Regisseur machen. (…) Dem gegenüber steht der Einfluss des Theaterpragmatikers Kusej, der sich in trockenen Dialogen bemerkbar mach, hart, schonungslos. (…) Ostermaier und Kusej erzählen da nicht nur von den Nachwirkungen des Krieges in Afghanistan, sie erzählen auch vom Krieg in der Heimat. Um Phädras Haus rast der Mob (…). Das hat etwas von einem postapokalyptischen Szenario, als explodiere ein Kern gesellschaftlicher Wahrheit. (…)“

Süddeutsche Zeitung, Egbert Tholl, 09. Mai 2017

„(…) Der Eindruck, dass auch dieses gesamte „Projekt“, das eigentlich ein waschechtes Theaterstück ist, waghalsig zündelt, will sich indes nicht ganz verflüchtigen. Sind die klangvoll hallenden Verse, die erschreckend faszinierenden Bilder, die von der Fremdenhatz erzählen, nicht eine Mythisierung, ja Ästhetisierung von Gewalt und Hass, auch wenn sie inhaltlich ganz deutlich Position beziehen gegen die im Text als „Mob“ auftretenden Rassisten, deren Hass den Flüchtlingen entgegenschlägt? Werden die aktuellen politischen Motive hier nicht nur als effektvolle Schauerkulisse und dramaturgischer Turbolader benutzt? Vielleicht. Aber gleichzeitig wirkt diese Räuberpistole um Intrigen, Mord und Eifersucht, die so unglaublich furios erzählt und gespielt ist, angenehm normalisierend. Dass die Aufreger vom Tage da plötzlich als „griechisch’ Trauerspiel“ daherkommen – dieser auftrumpfend archaisierende Gestus öffnet, gerade weil er letztlich „unpolitisch“ bleibt, überraschend neue Blickwinkel.“ (…)

Münchner Merkur, Alexander Altmann, 09. Mai 2017

Foto:  Residenztheater München






Glut 

Nibelungenfestspiele Worms – Uraufführung 04. August 2017

Inszenierung: Nuran David Calis, Bühne: Irina Schicketanz, Musik: Vivian und Ketan Bhatti

Konstantinopel im Jahr 1915, mitten in der Zeit des 1. Weltkrieges.
Im Bahnhof der Hauptstadt des Osmanischen Reiches herrscht hektisches Treiben. Ein Zug der legendären Bagdad-Bahn wird beladen, Berge von Koffern, Kisten und undefinierbares, von Planen verdecktes Gepäck. Die Zusammensetzung der Passagiere hat es in sich: In der 1. Klasse nehmen Vertreter nahezu aller verfeindeter Parteien der weltweiten Kriegswirren Platz. Unter den Passagieren befinden sich der französische Waffenhändler Rimbaud, der undurchsichtige Vertreter des britischen Empires Lord Lawrence Hawk und der vulgär-trunksüchtige russische Prinz Igor Bopoha. Auf der anderen Seite der Jungtürke und osmanische Polizeichef Enver Sahin, der mit wachem Auge beobachtet, wer sich da alles durch seinen Zuständigkeitsbereich bewegt, die geheimnisvolle Filmemacherin und Agentin des Deutschen Reiches Lady Adler zu Stahl und mittendrin der charismatische deutsche Hauptmann Fritz Klein. Der wiederum ist auch dabei, als die 2. Klasse belegt wird: mit einer bunte Mischung aus Wanderzirkus und Theatertruppe. Ein Haufen scheinbar wild zusammengewürfelter deutscher Abenteurer, Schauspieler, Musiker und Sänger, die sich auf dem Weg zum per- sischen Scheich Omar befinden, um ihm weit hinter den feindlichen Linien tief im arabischen Raum in einer Art Kulturaustausch die deutsche Oper nahe zu bringen.


„(…)Trotz aller Einwände bleibt Ostermaiers Trilogie, die nun ihren Abschluss fand, die intelligente, ambitionierte Vermessung eines freien Jagdraums. Wer jagt wen? Der Unglaube den Glauben und der Glauben treibt stets einen neuen Unglauben hervor. Die ewig dialektische Treibjagd (…)“
Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland 14.08.2017

„(…)Die nibelungenmäßige Formatierung dieses spannenden, historischen Stoffes gelingt Ostermaier durch die Figuren des Scheichs
Omar und seiner Frau, der deutschen Gräfin Falke, die unschwer als Etzel und Kriemhild zu erkennen sind. (…) Im Theater regiert die Sage und die historischen Fakten und erzeugt ihre eigene Wahrheit. Dank Ostermaier Autorengeschick sind beide Ebenen so gut miteinander verwoben, dass man kaum störende Nähe wahrnimmt. In der Textform läuft das Stück rund (…)“

Eckhard Fuhr, Die Welt 07.08.2017

„(…)Dies alles bildet den Rahmen für eine so interessante wie anstrengende Theaterfahrt mit dem Orientexpress (…). Kleins Hasardeur-Nummer mit dem Nibelungenstoff zu einer Art Agententhriller zu verknüpfen, ist eine originelle Idee, klug gedacht, aber Albert Ostermaier will zu viel. (…)“

Süddeutsche Zeitung – Christine Dössel, 07.08.2017

Foto: Nibelungenfestspiele Worms





Gold

Der Film der Nibelungen
Nibelungenfestspiele Worms – Uraufführung 15. Juli 2016
Inszenierung: Nuran David Calis; Bühne: Irina Schicketanz, Kostüm: Amélie von Bülow
Lichtdesign: Kevin Sock; Video: Geraldine Laprell, Musik: Vivian und Ketan Bhatti

„Der Film der Nibelungen“, das war der Lebenstraum des exzentrisch genialen Produzenten. Der junge Nachwuchsregisseur Kubik besetzt die Rolle der Kriemhild und Brünhild doppelt. Kubik will, dass das, was zwischen den Nibelungen geschah, auch zwischen seinen Schauspielern geschieht. Eine Flut von Gerüchten und Verleumdungen im Vorfeld des Drehs wurden von Peter Scheumer lanciert, dem Society-Reporter und engen Vertrauten Trauers. Die Stimmung ist explosiv, jeder intrigiert gegen jeden, jeder hat etwas zu verbergen und zu verlieren. Liebe, Rache, Gewalt, Tod und Leidenschaft: Das Nibelungenlied wird zum geheimen Drehplan. Und nicht nur im Streit der Königinnen eskaliert das Drama vor dem Dom. „GOLD“ erzählt von einem Filmteam, das sich liebt und hasst, zerfleischt und küsst, während alles rettungslos auf ein Finale zuläuft, in dem nicht nur eine Bombe platzt.

„Albert Ostermaier gibt mit „Gold“ den Nibelungenfestspielen ordentlich Zunder. Eine Komödie hat Albert Ostermaier in seinem zweiten Jahr als Hausautor der Nibelungenfestspiele geschrieben, die das bewährte Muster des Stückes im Stück auf virtuose Weise variiert. (…) In der ersten Draufsicht ist Ostermaiers Stück eine derbe, kein Klischee scheuende Satire auf die Film- und Theaterwelt mit ihren Abgründen und Eitelkeiten. (…) Beim zweiten Hinsehen ist die Sache trotz aller kalauernden Namensanspielungen auf Größen der Filmwelt nicht mehr so lustig. (…)“
Eckhard Fuhr, Die Welt 18.07.2016

„(…) Ostermaier schrieb ein Stück, das nur bedingt Rücksicht nimmt auf die Aufführungssituation an der frischen Luft. Das ist aber gut so. „Gold“, so der Titel von Teil 2 seiner Trilogie, ist ein Meta-Mythen-Drama, das vor allem eines sucht: eine Nibelungen-große Verblendung in unserer Gegenwart. Ostermaier findet sie im Filmgeschäft. (…) Das ganze Filmteam ist eine heruntergekommene Mischpoke desillusionierter, abgehalfterter Figuren, die verlorenen Träumen und Sehnsüchten nachhängen und nichts anderes zu tun haben, als sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen. Alle sind pleite, nicht nur materiell. (…) Immer dichter wird die Aufführung, die lange Zeit ihren Rhythmus nicht findet auf der Riesenbühne, auf der die Nibelungen-Darsteller wohnen wie die Laborratten hinter Plexiglas. Doch eben, je dichter, desto irrer, die Grenzen zwischen den Ebenen verschwinden völlig, es gibt ein Gemetzel, einen roten Blutrausch, als wäre man auf Etzels Burg. Es wird wüst und wüster, eine apokalyptische Parabel, die Mythenstoff und Filmerei hinter sich lässt und in den Fluten auf der Bühne versinkt, bis man ganz verdattert ist und sich nur noch den Pfälzer Rotwein ersehnt, rot wie Blut.“
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 18.07.2016

„Auch in seinem zweiten Jahr als Intendant geht Nico Hofmann neue Wege und präsentiert die Nibelungen-Fassung des Autors Albert Ostermaier „GOLD. Der Film der Nibelungen.“ Dass der Streit der Königinnen dieses Jahr an einem Filmset ausgetragen wird, verspricht eine spannende und ungewöhnliche Perspektive auf die Nibelungensage, zumal mit Nuran David Calis ein Garant für innovative Regiearbeit engagiert wurde (…) Nicht zuletzt sind es diese experimentellen Zugänge, die dazu beigetragen haben, dass die Nibelungen-Festspiele in den vergangenen Jahren weit über die Grenzen von Worms hinaus an Strahlkraft gewonnen haben. Das ZDF freut sich sehr, diese positive Entwicklung mit der gemeinsamen Medien-Partnerschaft zu unterstützen.“

Dr. Thomas Bellut, Intendant des ZDF, 25.06.2016

Foto: Nibelungenfestspiele Worms








Linke Läufer

Ein Requiem für Jenö Konrad
Staatstheater Nürnberg , Uraufführung 09. Juni 2016
Inszenierung: Oliver D. End

Im August 1932 titelte die antisemitische Wochenzeitung „Der Stürmer“: „Der 1. Fußballklub Nürnberg geht am Juden zugrunde.“ Dieser Jude, an dem der Club angeblich zugrunde ging, war der ungarische Trainer Jenö Konrad. Dem bis dahin sehr erfolgreichen Clubtrainer wurden nur zwei Niederlagen zum Verhängnis. Denn mit diesen Misserfolgen war zum einen nicht nur die deutsche Fußballmeisterschaft verloren, sondern es begann zum anderen die unerbittliche Jagd auf einen Menschen. Und weil Jenö Konrad die Bedrohlichkeit der Situation Gott sei Dank erkannte, verließ er Deutschland mit Frau und Tochter noch im selben Monat. Nach einer langen Odyssee quer durch Europa konnte er sich eine neue Existenz aufbauen. Seinen Trainerberuf jedoch übte er nie wieder aus. Der Autor Albert Ostermaier begibt sich auf eine fiktive Reise in die Gedanken- und Gefühlswelten von Jenö Konrad, schreibt ein Stück Nürnberger Fußballgeschichte neu. Er widmet das Stück einem anderen Trainer des 1. FCN: Hans Meyer.


„(…) Großer Beifall für ein Polit-Fußball-Drama mit nicht nur regionalem Bezug.“

Friedrich J. Bröder, Plärrer, Nürnberg, 29.06.2016



„(…) Ostermaier ist ein Fußballverrückter (…) Sein jüngstes Drama hat mehr Substanz , weil er weitgehend auf Pathos verzichtet. (…) 2012 huldigten die Fans des 1. FC Nürnberg Konrad in einer Stadionchoreographie. Ostermaiers Werk ist die würdige Fortsetzung dieser Hommage mit dramatischen Mitteln. Florian Welle, Süddeutsche Zeitung, 14.06.2016


„(…) Beim Epilog, der 1955 im amerikanischen Exil spielt, steht Konrad in der Ecke hinter dem Publikum, allein im Scheinwerferlicht und muss sich der dreisten Fragen eines Reporters erwehren. Bescheiden, aber bestimmt, unbestechlich, mit seinem Schicksal versöhnt, sich und dem Club treu geblieben – ein stilles, starkes Schlussbild am Ende eines starken Stücks.“
Regina Urban, Nürnberger Nachrichten 11.06.2016


Foto: Staatstheater Nürnberg, Marion Bühel








Sensor

Deutsche Oper Berlin, Uraufführung 23. Januar 2016
In Zusammenarbeit mit der Konrad Boehmer Stichting Amsterdam Musikalische Leitung: Manuel Nawri, Inszenierung: Verena Stoibe, Bühne & Kostüme: Sophia Schneider
Video: Alec Barth, Dramaturgie: Sebastian Hanusa

Das „elektrische Musiktheater“ von Konrad Boehmer aus dem Jahre 2007 erlebt seine posthume Uraufführung in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Die Komposition mit Klavier, Klarinette, Schlagzeug und elektronischen Zuspielungen erweist sich weniger elektronisch als bei diesem Komponisten zu vermuten. Die vierte musiktheatrale Zusammenarbeit des 2014 verstorbenen Konrad Boehmer mit Albert Ostermaier kombiniert drei Schauspieler in vier Szenen. Es beginnt mit einem Unfall. Etwas stürzt ein, es kommt zum totalen Zusammenbruch der bürgerlichen Existenz, aber auch des Erinnern-Könnens, des Bewusstseins um die eigene Identität. Es ist ein Schnitt durch das Sein, der für die drei Figuren in Albert Ostermaiers Text zum Ausgangspunkt wird für den Versuch, aus den Fragmenten und Splittern ihrer zerstobenen Erinnerungen ihr bisheriges Leben zu rekonstruieren. Und die sich damit aufmachen, das Netz von Beziehungen zu rekonstruieren, das sie scheinbar miteinander verbindet, herauszufinden, was sie gemeinsam erlebt haben.

„(…) Das Stück ist schon älter. Der unvergessene  niederländisch-deutsche Komponist Konrad Boehmer, er starb 2014, schrieb es vor acht Jahren. Schon zuvor hatte er mit Albert Ostermaier gemeinsame Projekte realisiert. Jetzt erlebte „Sensor“ endlich seine Uraufführung. (…)“
Stefan Amzoll, Neues Deutschland  27.01.2016

Foto: Deutsche Oper Berlin





„Moi non Plus“

Requiem für einen Liebenden – Die Leben des Serge Gainsbourg von Albert Ostermaier Theater Oberhausen in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen – Uraufführung  04. September 2015
Regie: Peter Carp

„Moi non Plus“ ist ein Roadmovie und eine Love-Story über einen Mann, und seinen Kampf mit sich selbst, mit der Sucht, dem Scheitern. Ein Kampf, den zunehmend Gainsbarre gewinnt, die öffentliche, die herbeiphantasierte, die fiebernde Fiktion und nicht Gainsbourg. Nur zum Ende vor dem Tod ist da noch einmal das Kind und ein unerwartetes Glück und Liebe, ein glückliches Ende, wenn er den Ton trifft, den er immer treffen wollte, wenn es zwar heißt Moi non plus, aber immer noch und mehr denn je: Je t’aime.


„(…) Albert Ostermaier hat den Text zu diesem Chanson-Allerlei verfasst. Seine Idee, Stationen eines eine
abenteuerlichen Lebens in der Rückblende beiläufig zu erzählen, geht ncht auf. (…)“
Bernd Aulich, WAZ, 31.05.2016


Foto: Birgit Hupffeld






Gemetzel

Nibelungenfestspiele Worms – Uraufführung 31. Juli 2015

Inszenierung:  Thomas Schadt, Bühne Aleksandar Denić, Choreographie: Ted Stoffer

Das alte Lied, für die Bühne neu erzählt: Ein Drama um Liebe und Betrug, große Freundschaft und ihren bitteren Verrat. Und im Mittelpunkt ein unermesslicher Schatz: Der legendäre Schatz der Nibelungen, das geraubte Gold, dessen Glanz alle verblendet. Gemischte Gefühle bei den Hunnen. Kriemhilds sagenhafte Verwandtschaft ist im Anmarsch. Also lässt sich ihr Sohn Ortlieb die alten Geschichten erzählen. Von Siegfried und Brünhild und dem düsteren Hagen. Hagen, der Kriemhild Nacht für Nacht im Traum erscheint. Der sie um ihre Liebe und um ihr Gold gebracht hat. Und der als Einziger weiß, wo es versteckt ist. Das soll er ihr nun verraten. Und dafür ist sie bereit, alles zu opfern…

Foto: Nibelungenfestspiele Worms








Madame Bovary

von Albert Ostermaier nach dem Roman von Gustave Flaubert in der Übersetzung von Elisabeth Edl Residenztheater München, Marstall – Uraufführung 21. November 2014

Regie Mateja Koleznik, Bühne: Henrik Ahr, Kostüme: Alan Hranitalj

Eine Bauerstochter aus der Normandie heiratet den Arzt Charles Bovary, der sie bald langweilt, wie auch die Provinz in der sie landet und so träumt sie von Paris, nimmt sich zwei Liebhaber und am Ende Arsen, als sie vor Schulden und Verzweiflung keinen Ausweg mehr sieht. Sie ist der Archetyp der unverstandenen Frau, die sich in Tagträume flüchtet, ausgelöst durch Romanlektüre, unerfülltes Sehnen und eine ausgesprochen reiche Phantasie.

Foto: Thomas Dashuber